Der Name Sindersfeld begegnet uns erstmalig 1241. Die heutige Kirche wurde an der Stelle einer in ihrem Aussehen und ihrer Art heute unbekannten Kapelle Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet und zwar im damals gängigen Jugendstil. Sie ist damit eine der wenigen Kirchen in unserer Gegend, die in dieser Stilart erbaut ist. In den letzten Jahren wurde sie von Außen und Innen gründlich renoviert, ebenfalls das Dach und der Turm.
Der Patron der Kirche ist der hl. Apostel und Evangelist Matthäus. Sein Fest ist der 21. September.
Die helle großzügige Kirche zeigt in dem Medaillon über dem Hochaltar die Abnahme des Gekreuzigten vom Kreuz. Der Volksaltar wurde in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts aus Elementen der Kommunionbank errichtet. Links vor dem Chor die Kanzel, rechts ein kleiner Marienaltar.
Im Schiff der Kirche finden wir vier Heiligenstatuen und zwar den Kirchenpatron Matthäus, den hl. Josef, die hl. Elisabeth und eine Darstellung des Heilandes mit dem sichtbaren Herzen, "Herz-Jesu". Neu in die Kirche kam im Jahre 2005 anläßlich des Bonifatiusjubiläums im Jahre 2004 (1250 Jahre Todestag des hl. Bonifatius) eine Bonifatiusstatue die in St. Ulrich in Südtirol geschnitzt wurde.
Etwas besonderes in der Kirche sind Bischofswappen an der Balustrade der Empore. Es sind dies die Wappen aller Fuldaer Bischöfe, die seit der Errichtung dieser Kirche die Diözese Fulda geleitet haben: Joseph Damian Schmitt, Johannes Baptista Dietz, Adolf Bolte, Eduard Schick, Erzbischof Johannes Dyba und der jetzige Bischof Heinz-Josef Algermissen.
Das unter der Empore links neben dem Emporeneingang befindliche Gabelkreuz stammt bezüglich des Corpus (Christuskörper) von einem Straßenkreuz im Dorf. Der Christuskörper drohte, da er aus Holz ist, zu zerfallen. Er wurde im Dorf in Eigenleistung aufgearbeitet und entsprechend das Gabelkreuz angefertigt.
Gegenüber dem Kreuz sehen wir eine kleine Kapelle mit einer Pieta, (Maria mit dem toten Jesus im Schoß) der Raum ist als Gedenkstätte für die Gefallenen der beiden Weltkriege (1914-1918 u. 1939-1945) gedacht. Darauf weisen die beiden Eisernen Kreuze an der Stirnwand hin. Das "Eiserne Kreuz" war die bekannteste und gängigste Kriegsauszeichnung auf deutscher Seite, etwa 4 cm hoch und 4 cm breit. Die Gefallenen des Ortes sind auf zwei Sandsteintafeln rechts und links hinter dem Eingang der Kapelle angebracht. (Die gleichen Namen finden wir noch einmal vor der Kirche auf den Gedenksteinen seitlich des Eingangs)
Der Raum wird auch benutzt als Taufkapelle, der Taufstein stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist vor einigen Jahren neu restauriert worden.
(zusammengestellt von Pfr. Ulrich Wittek, Pfarrer von Anzefahr von 1981 - 2005)